GV -SOLAS
Gesellschaft für Versuchstierkunde
Ziele und Aufgaben
- Primärer Ansprechpartner für Gesetzgeber und Öffentlichkeit zu Fragen der Versuchstierkunde und des Tierschutzes
- Bildung von Arbeitsausschüssen zur Erstellung wissenschaftlicher Informationen und Publikationen mit Empfehlungscharakter auf diesem Gebiet.
- Aus-, Fort- und Weiterbildung der mit Tierversuchen befassten Personen, Zertifizierung entsprechender Kurse
- Vergabe des Titels „Fachwissenschaftler für Versuchstierkunde GV-SOLAS“ (s. …)
- Durchführung wissenschaftlicher Tagungen und Fortbildungsveranstaltungen
- Förderung der wissenschaftlichen Aktivität der Mitglieder
- Förderung versuchstierkundlicher Forschungsvorhaben (s. …)
- Vergabe von Preisen für exzellente versuchstierkundliche Arbeiten
- Mitgliedschaft und Mitarbeit in nationalen und internationalen Gremien und Vereinigungen (z.B. FELASA, ICLAS, VBIO), s. auch unter “Zusammenarbeit”
Forschungsförderung durch die GV SOLAS
Forschungsförderung: Corona-Edition 2021!
Seit Beginn der Pandemie arbeiten viele Tierhaltungen unter besonderen Bedingungen. Arbeitsschwerpunkte und Projekte ließen sich vielfach nicht wie geplant umsetzen. Dies hatte (unter anderem) Auswirkungen auf das Forschungsförderungsprogramm der GV-SOLAS. Im vergangenen Jahr 2020 wurde keine Förderung vergeben. Zum Ausgleich bieten wir unseren Mitgliedern in diesem Jahr eine außerplanmäßige Antragstellung an.
Bis zum 31.10. 2021 können Sie ihre Anträge einreichen!
Forschungsförderung durch die GV SOLAS
Das fundierte Fachwissen über Versuchstiere stellt unsere Basis für die tägliche Arbeit dar. Zucht und Haltung, Planung und Experiment können ebenso wie Aus-, Fort- und Weiterbildung nur optimal umgesetzt werden, wenn wir unser versuchstierkundliches Wissen ständig vertiefen und erweitern.
Aufgrund der Vielzahl der Spezies gibt es viele Ansatzpunkte. Jede/r Kollege/in kennt die Situation, im täglichen Betrieb einem Sachverhalt zu begegnen, der nicht zufriedenstellend geklärt ist und den es sich zu erforschen lohnt.
Viele Tierhaltungen verfügen als reine Serviceinrichtungen innerhalb der wissenschaftlichen Institutionen jedoch nicht über finanzielle Möglichkeiten zur Umsetzung von versuchstierkundlichen Forschungsprojekten.
Das Angebot der GV-SOLAS zur Unterstützung von Forschungsvorhaben möchte einen Beitrag dazu leisten, wie Ideen für die Vertiefung der versuchtierkundlichen Kenntnisse in ein konkretes Projekt umgesetzt werden können.
Bitte informieren Sie sich gern auf dieser Seite über die Antragstellung!
ANTRAG AUF FORSCHUNGSFÖRDERUNG DURCH DIE GV-SOLAS
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Welchen Umfang und Zielsetzung hat die Förderung?
- Der Antragsteller/die Antragstellerin muss Mitglied der GV-SOLAS sein.
- Die maximale Förderungssumme beträgt 25.000 € und wird alle zwei Jahre vergeben.
- Die Förderung soll vorzugsweise eine Anschubfinanzierung darstellen. Die Weiterfinanzierung der Projekte durch andere Geldgeber (z.B. DFG) ist erwünscht.
- Das Versuchsvorhaben sollte so geplant sein, dass die Arbeiten innerhalb von 2 Jahren zum Abschluss gebracht werden können.
- Mit der Annahme von Fördermitteln der GV-SOLAS verpflichtet sich der Antragsteller/die Antragstellerin, über den Fortgang des Projekts zu berichten. Als Ersatz für die Berichte werden auch Vorträge oder Poster (sofern diese im Rahmen einer Jahrestagung der GV-SOLAS präsentiert wurden) sowie Publikationen oder Publikationsmanuskripte akzeptiert.
Einsendung
Der vom Antragsteller und Institutsleiter signierte Antrag ist per E-Mail zusammen mit dem Lebenslauf und der Publikationsliste des Antragstellers einzureichen bei:
Ulrike Teichmann
forschungsfoerderung@gv-solas.de
Bitte fassen Sie Ihre verschiedenen Dokumente (Antrag, Lebenslauf, Publikationsliste) in einem PDF zusammen.
Deadlines
Anträge sind üblicherweise bis zum 31.10. eines geraden Jahres (2022, 2024…) einzureichen. Ausnahmsweise ist in diesem Jahr eine Antragstellung im ungeraden Jahr bis zum 31.10.2021 möglich. Die Antragsteller erhalten bis spätestens 15.12. eine Eingangsbestätigung. Nur vollständige und termingerecht eingegangene Anträge werden bearbeitet. Die eingegangenen Anträge werden bis spätestens 15.01. des Folgejahres begutachtet. Auf der Basis der Gutachten wählen Vorstand und Beirat der GV-SOLAS ein Vorhaben zur Förderung aus und entscheiden über Förderungsvolumen und Auszahlungsmodalitäten. Die Antragsteller werden bis zum 31.03. über das Ergebnis des Begutachtungsverfahrens informiert.
Begutachtungsverfahren
- Der Vorstand der GV-SOLAS wählt mindestens zwei Fachgutachter aus, die den Antrag beurteilen.
- Die Beurteilung erfolgt aufgrund folgender fünf Kriterien:
- Antragsform (Klarheit und Übersichtlichkeit des Antrags)
- Planung des Arbeitsprogramms (adäquate Methoden, adäquate Versuche, Eignung des Programms zur Beantwortung der spezifischen wissenschaftlichen Fragestellung)
- Versuchstierkundliche Relevanz und Aktualität
- Originalität (Neuartigkeit / Kreativität des Projekts)
- Aussichten auf Fortführung des Projekts nach Anschubfinanzierung
- Die Gutachter sollten nicht aus dem Institut des Antragsstellers stammen oder auch sonst keine anderweitige Zusammenarbeit mit dem Antragsteller haben, um Interessenskonflikte zu vermeiden
- Es muss eine klare Ausrichtung auf das 3R-Prinzip erkennbar sein.
- Die Antragsteller verpflichten sich zum Einhalten der ARRIVE-Guidelines (www.nc3rs.org.uk/ARRIVE).
- Für die Planung werden die PREPARE-Guidelines empfohlen (https://norecopa.no/PREPARE).
Zusammenarbeiten mit anderen Fachgesellschaften
ENTWICKLUNG DER INTERNATIONALEN ZUSAMMENARBEIT*
Sehr früh wurde von England ausgehend eine internationale Zusammenarbeit bei der Arbeit mit Versuchstieren angestrebt, was 1956 zur Gründung von ICLA (International Committee for Laboratory Animals) führte (1979 in ICLAS – International Council for Laboratory Animal Science – umbenannt). 1969 wurde die GV als Scientific Member in ICLAS aufgenommen.
Im Zuge der Vereinigung der europäischen Gesellschaften für Versuchstierkunde zur FELASA (Federation of European Laboratory Animal Science Associations; Gründung 1979 in Utrecht) beschloss die GV den englischen Namenszusatz SOLAS (Society for Laboratory Animal Science). Gemeinsame Tagungen der GV-SOLAS mit der FELASA finden seit 1981 im Dreijahresrhythmus statt.
(mod. nach “Entwicklung der Versuchstierkunde in Deutschland“ Diss. Andreas Seide, TiHo Hannover 1996, mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. H. Hackbarth; * mod. nach Wolf H. Weihe, 1989, 27. Tagungsband, Hannover, „25 Jahre GV“)
Geschichtliches
Die ersten Impulse zur Entwicklung und Etablierung der Versuchstierkunde in Europa gingen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Großbritannien aus. Unter dem Einfluss des 1876 verabschiedeten „Animal Cruelty Acts“ wurden nicht nur die Qualität und die Zahl der Tierversuche überwacht, sondern auch die Bemühungen intensiviert, eine Verbesserung des hygienischen und genetischen Standards zu erreichen. Während es in Großbritannien 1926 zur Gründung der University Federation of Animal Welfare und 1938 zur Gründung der gleichnamigen Vereinigung kam und damit die Bemühungen um eine Standardisierung vorangetrieben wurden, wurde in Deutschland die Haltung und Zucht der Versuchstiere zumindest in kleineren Instituten von Tierpflegern durchgeführt. Die Versuchstierkunde im eigentlichen Sinne gab es noch nicht. Die Entwicklung der Versuchstierkunde als eigenständige Wissenschaftsdisziplin begann in Deutschland in den 1950er Jahren. Vor der Gründung der Gesellschaft für Versuchstierkunde haben in der Bundesrepublik drei Interessengruppen existiert:
a) der Arbeitskreis für Versuchstierfragen an den Dahlemer Instituten der Freien Universität Berlin seit 1956,
b) der Arbeitsausschuss für Versuchstierfragen am Zentralinstitut für Versuchstierzucht in Hannover seit 1958, und
c) der Arbeitskreis für Versuchstierkunde seit Sommer 1963. Dieser Arbeitskreis ist als direkter Vorläufer der Gesellschaft für Versuchstierkunde anzusehen.
In der DDR wurde die Gründung einer Arbeitsgruppe für Versuchstierkunde bis 1969 hinausgezögert, da zunächst die Hoffnung bestand, in die westdeutsche Gesellschaft für Versuchstierkunde eintreten zu können. Dies ließen die politischen Verhältnisse jedoch nicht zu.
Die Gesellschaft für Versuchstierkunde war die erste europäische Vereinigung für Versuchstierkunde. Die Gründungsversammlung der Gesellschaft, an der 73 Personen teilnahmen, trat am 30. April 1964 in Wiesbaden zusammen. Nachdem man sich hier nicht auf einen Entwurf einer Satzung einigen konnte, wurde ein Satzungsausschuss eingesetzt. Er bestand aus sieben Personen unter Vorsitz von Dr. Werner Wilk, Biberach. Dieser Ausschuss erarbeitete die revidierte Fassung der Satzung, die auf der 2. Tagung am 20. Oktober 1964 von der Mitgliederversammlung in Hannover verabschiedet wurde. Im Anschluss wurde der erste Vorstand gewählt:
- Vorsitzender Prof. Dr. Dr. K. Drepper, Berlin-Dahlem
- 1. stellvertretender Vorsitzender Dr. R. Loosli, Füllinsdorf, Schweiz
- 2. stellvertretender Vorsitzender Dr. U. Haakh, Tübingen
- Schatzmeister Dr. W. Schumacher, Frankfurt am Main Schriftführer Dr. W. Jöchle, Brunnthal 2
Um die Arbeitsfähigkeit der Gesellschaft herzustellen, wurden vier Arbeitsausschüsse eingerichtet:
- Arbeitsausschuss für die Wahl des Tiermaterials, Leiter: Prof. G.H.M. Gottschewski, Max-Planck-Institut für Tierzucht und Tierernährung, Mariensee
- Arbeitsausschuss für die Methodik der SPF-Tierhaltung, Leiter: Prof. G. Wellmann, Bundesgesundheitsamt, Max-von-Pettenkofer-Institut, Berlin-Dahlem
- Arbeitsausschuss für Fütterung und Ernährung, Leiter: Prof. Dr. Dr. H. Drepper, Universität München
- Arbeitsausschuss für Standardisierung von Methoden der Versuchstierhaltung, Leiter: Dr. Wilk, Fa. Dr. Karl Thomae, Biberach.
Als Organ für Bekanntmachungen der Gesellschaft wurde die im VEB Gustav Fischer Verlag erscheinende „Zeitschrift für Versuchstierkunde“ vorgeschlagen. Mit der Aufnahme diesbezüglicher Verhandlungen wurde Dr. Spiegel, Hannover, beauftragt. Bei dieser Zeitschrift handelte es sich um die erste versuchstierkundliche Zeitschrift im internationalen Buchhandel überhaupt. Der 1. Band erschien 1961. Herausgeber waren P. Cohrs, H. Heinecke und A. Spiegel. Sie wiesen in ihrem Geleitwort auf die steigende Bedeutung der Versuchstierkunde hin und sahen die Aufgabe der Zeitschrift in der Sammlung einschlägiger Publikationen, da diese bisher sehr verstreut in verschiedenen Zeitschriften, Kongressberichten oder Mitteilungen von Institutionen erschienen waren. Unter dem Titel „Zeitschrift für Versuchstierkunde“ erschien das Journal bis 1990, Band 33. Nachfolgewerk wurde die Zeitschrift „Journal of Experimental Animal Science“, deren Band 34 im Januar 1991 erschien.
1976 nahm die Gesellschaft für Versuchstierkunde Verhandlungen mit der englischen Fachzeitschrift „Laboratory Animals“ auf, die seit April 1967 als offizielles Organ der Laboratory Animal Science Association (LASA) herausgegeben wurde. Seit 1979 ist diese Zeitschrift das offizielle Organ der GV-SOLAS.
Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit*
Sehr früh wurde von England ausgehend eine internationale Zusammenarbeit bei der Arbeit mit Versuchstieren angestrebt, was 1956 zur Gründung von ICLA (International Committee for Laboratory Animals) führte (1979 in ICLAS – International Council for Laboratory Animal Science – umbenannt). 1969 wurde die GV als Scientific Member in ICLAS aufgenommen.
Im Zuge der Vereinigung der europäischen Gesellschaften für Versuchstierkunde zur FELASA (Federation of European Laboratory Animal Science Associations; Gründung 1979 in Utrecht) beschloss die GV den englischen Namenszusatz SOLAS (Society for Laboratory Animal Science). Gemeinsame Tagungen der GV-SOLAS mit der FELASA finden seit 1981 im Dreijahresrhythmus statt. (mod. nach “Entwicklung der Versuchstierkunde in Deutschland“ Diss. Andreas Seide, TiHo Hannover 1996, mit freundlicher Genehmigung von Prof. Dr. H. Hackbarth;
Jetzt Mitglied der GV-SOLAS werden

Ordentliches Mitglied der GV-SOLAS kann jede/r an der Versuchstierkunde interessierte Wissenschaftler/in werden. Die Gesellschaft kann auch Nichtwissenschaftler/innen als außerordentliche Mitglieder und Firmen bzw. Organisationen als fördernde Mitglieder (jeweils ohne Stimmrecht) aufnehmen.
In den Beiträgen für ordentliche und fördernde Mitglieder ist der Bezug der Zeitschrift “Laboratory Animals” als offizielles Organ der Gesellschaft für Versuchstierkunde eingeschlossen. Außerordentlichen Mitglieder und Mitglieder über 65 Jahre können die Zeitschrift optional hinzubuchen.
Bei Antrag auf diese außerordentliche Mitgliedschaft sind aus dem Kreis der ordentlichen Mitglieder der GV-SOLAS zwei Bürgen zu benennen.
Mitgliedschaft | MIT Bezug von “Laboratory Animals” | OHNE Bezug von Laboratory Animals |
---|---|---|
ordentliche Mitglieder | 70,00 € seit 01.01.2017 | Keine Option |
außerordentliche Mitglieder | 70,00 € seit 01.01.2017 | 25,00 € seit 01.01.2017 |
Mitglieder über 65 Jahre | 70,00 € seit 01.01.2017 | 25,00 € seit 01.01.2017 |
Auzubildende | Keine Option | 10,00 € |
fördernde Mitglieder | 150,00 € seit 01.01.2017 | Keine Option |
Bei Auslandsüberweisungen muss darauf geachtet werden, dass die Bankgebühren nicht zu Lasten des Vereins gehen, sondern der volle Beitrag dem Verein gut geschrieben wird.
Bitte schicken Sie den vollständig ausgefüllten Mitgliedsantrag unter dem Betreff “Mitgliedschaft GV-SOLAS/IGTP” an sekretariat(at)gv-solas.de. Bitte achten Sie darauf, dass die Bürgen ordentliche Mitglieder der GV-SOLAS sein müssen. Die Neuaufnahmen finden jeweils quartalsweise statt.